Kimbino
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Sparen bei den Nebenkosten

31. Januar 2022

Die Energiepreise schießen in die Höhe, dazu noch Telefon, Wasser, Müllabfuhr und Wartungsarbeiten – bei den Nebenkosten kommt einiges zusammen. Damit liegt hier auch großes Sparpotential. Mit ein paar einfachen Kniffen können Eigenheimbesitzer ihre Nebenkosten reduzieren und Mieter dafür sorgen, dass sie bei der alljährlichen Betriebskostenabrechnung keine böse Überraschung erleben. Darüber hinaus sollte man wissen, welche Kosten von der Steuer abgesetzt werden können, um sich – wenn möglich – einen Teil der Nebenkosten vom Finanzamt zurückzuholen.

Es lohnt sich, die monatlichen und jährlichen Ausgaben für die Nebenkosten genau zu prüfen. Dies ist der erste Schritt, um mögliches Sparpotential aufzudecken.

Es lohnt sich, die monatlichen und jährlichen Ausgaben für die Nebenkosten genau zu prüfen. Dies ist der erste Schritt, um mögliches Sparpotential aufzudecken. Pixabay.com ©mohamed_hassan CC0 Public Domain

Nebenkosten – das sind die üblichen Kostenpunkte

Die Nebenkosten beinhalten alle anfallenden Kosten für eine Immobilie. Bei vermietetem Wohnraum gehören dazu sowohl die umlagefähigen Kosten als auch die Kosten, die nicht auf den Mieter umgelegt werden können. Welche Kosten umlagefähig sind und welche nicht ist im §1 der Betriebskostenverordnung genau festgelegt. Ganz allgemein gehören folgende Kostenpunkte zu den Nebenkosten:

  • Heizkosten und Kosten für die Warmwasseraufbereitung
  • Abwassergebühr
  • Grundsteuer
  • Kosten für Straßenreinigung und Müllabfuhr
  • Kosten für die Gartenpflege
  • Hausmeisterkosten
  • Kosten für Sach- und Haftpflichtversicherungen
  • Betriebskosten für Fernsehanschlüsse
  • Kosten für den Betrieb von Aufzügen
  • Kosten für Wartungsarbeiten wie die Wartung der Rauchmelder
  • Kosten für Verwaltung sowie Kontoführungsgebühren und andere Bankkosten
  • Kosten für Instandhaltung und Instandsetzung sowie für Reparaturen am Gebäude
  • Kosten für Umgestaltungen der Außenanlagen
  • Einkommensteuer für die Mieteinnahmen
  • Bestimmte besondere Ausgaben wie Kosten für die Ungezieferbekämpfung
  • Leerstandskosten
  • Anschaffung bestimmter Utensilien wie Briefkastenanlagen

Übrigens: Die Übernahme der Betriebskosten durch den Mieter muss im Mietvertrag festgelegt sein. Gibt es keine entsprechende Klausel, muss der Eigentümer für sämtliche Nebenkosten aufkommen. Zudem gelten bestimmte, gesetzlich festgelegte Fristen für eine Betriebskostenabrechnung. Üblicherweise berechnet man die Aufwendungen für die Betriebskosten über einen Zeitraum von zwölf Monaten. Nach Ablauf des Abrechnungszeitraums ist in einem Zeitfenster von ebenfalls zwölf Monaten die Nebenkostenabrechnung durch den Vermieter zu erstellen. Wird die Betriebskostenabrechnung nicht in diesem Zeitraum dem Mieter zugestellt, verfällt der Anspruch des Vermieters auf etwaige Nachzahlungen. Erstattungen zugunsten des Mieters sind jedoch auch nach Ablauf der Zwölfmonatsfrist zu zahlen. 

Hier liegt das größte Sparpotential

Die obige Auflistung lässt bereits erahnen, wo das größte Sparpotential bei den Nebenkosten zu finden ist. Denn bestimmte Kosten wie die für die Abwassergebühr oder Grundsteuer sind von der Stadt oder Gemeinde festgelegt und können schwerlich beeinflusst werden. Bei anderen Kostenpunkten kann durch bestimmte Maßnahmen oder Anbietervergleiche und gegebenenfalls einen Anbieterwechsel durchaus einiges gespart werden.

Vergleichen ist das A und O

Bei Strom- und Gasversorgung lohnt sich der Anbietervergleich. Dabei sollte darauf geachtet werden, sich nicht von Bonusangeboten verlocken zu lassen. Viele Anbieter versuchen, über günstige Einstiegsangebote und anfängliche Rabatte, Neukunden zu gewinnen. Aber langfristig zahlen sich diese Boni für den Verbraucher selten aus. 

Stromanbieter und Gasanbieter können unter Einhaltung der Kündigungsfrist zum Ende der Vertragslaufzeit gewechselt werden. Wer noch in der Grundversorgung ist, kann mit einer Frist von zwei Wochen jederzeit von seinem Kündigungsrecht Gebrauch machen.

Der Anbietervergleich und gegebenenfalls ein Anbieterwechsel lohnt sich natürlich auch in Bezug auf andere Kostenpunkte wie den Telefonanschluss, Mobilfunkvertrag und nicht zuletzt bei den Versicherungen. Gerade bei Letzteren heißt es jedoch, nicht am falschen Ende zu sparen. Denn um im Ernstfall wirklich mit einer schnellen und zuverlässigen Zahlung rechnen zu können und um auch wirklich alle wichtigen Eventualitäten abgedeckt zu haben, sollten hier nicht nur Tarife vergleichen, sondern auch die einzelnen Klauseln und vor allem das Kleingedruckte genau betrachtet werden. 

Mittlerweile finden sich zahlreiche Vergleichsportale im Internet mit deren Hilfe Verbraucher sich mit wenigen Klicks einen Überblick über unterschiedliche Angebote und mögliches Sparpotential verschaffen können. 

Auch wenn es um Dienstleistungen wie Gartenpflege und Reparatur- oder Sanierungsarbeiten geht, ist es ratsam, zu vergleichen. In diesem Bereich ist das Vergleichen allerdings etwas aufwendiger, denn es müssen Kostenvoranschläge und Angebote direkt vom Dienstleister bzw. Handwerksbetrieb eingeholt werden.

Gut für die Umwelt und für den Geldbeutel

Sparpotential in puncto Nebenkosten liegt natürlich auch in der Art und Weise der Nutzung. Hier lässt sich an einigen Stellschrauben drehen, die nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt schonen. Dies betrifft vor allem Strom-, Wasser- und Heizkosten. 

Strom sparen: 

  • den Standby Modus ausschalten
  • LED-Lampen verwenden, denn diese verbrauchen am wenigsten Energie
  • Kühlschrank und Gefrierschrank regelmäßig abtauen
  • mit geschlossenem Deckel kochen
  • Waschmaschine nur voll durchlaufen lassen und bei möglichst niedriger Temperatur waschen

Tipp: Elektrogeräte mit möglichster wenig Energieverbrauch lohnen sich, auch wenn diese Geräte im Schnitt tendenziell teurer in der Anschaffung sind. Über die Zeit zahlt sich hier Qualität aus und es finden sich immer wieder Schnäppchen für die Anschaffung Energieeffizienter Geräte.

Wasser sparen:

  • Duschen statt Baden
  • Wassersparduschkopf verwenden
  • In der Dusche und beim Händewaschen das Wasser während des Einseifens ausstellen
  • Toilettenspülung mit Spartaste verwenden 

Heizkosten sparen:

  • wärmere Kleidung anziehen und Raumtemperatur senken
  • Heizung vor dem Lüften ausstellen
  • Fenster und Türen gut abdichten
  • Türen schließen

Selber machen

Einige Neben- oder Betriebskosten können durch selber machen verringert oder eingespart werden. So können sich Mieter in der Hausgemeinschaft einigen, das Putzen von Treppenhaus und gemeinschaftlich genutzten Räumen im Wechsel selbst zu übernehmen, anstatt den Vermieter einen Dienstleister beauftragen zu lassen. 

Eigenheimbesitzer haben hier womöglich noch größeres Sparpotential. Wer handwerklich ein wenig Geschick hat, kann in und ums Haus einiges selbst erledigen. 

Betriebskosten können teilweise von der Steuer abgesetzt werden. Stock.Adobe © Martin Schlecht

Betriebskosten bei der Steuer absetzen

Die Betriebskosten können Mieter – und auch Vermieter – teilweise bei der Steuer absetzen. Beispielsweise können sämtliche Ausgaben für Arbeiten am Haus und im Garten steuerlich geltend gemacht werden. Dazu gehören Handwerkerleistungen und andere haushaltsnahe Dienstleistungen. Zu berücksichtigen ist hier, dass nicht die Materialkosten, aber die Kosten für die Arbeitsstunden geltend gemacht werden können.

Nicht in die Steuererklärung gehören Kosten für Heizung, Warmwasser, Grundsteuer oder Fernsehanschluss. Werden Teile der Wohnung jedoch beruflich genutzt, kann die Nebenkostenabrechnung entsprechend anteilig in der Steuererklärung angegeben werden. Gleiches gilt für einen Zweitwohnsitz aus beruflichen Gründen. In diesem Fall gehören die Betriebskosten unter die Werbungskosten.

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