Nachhaltig. Das Wort ist in aller Munde und hört sich zunächst mal komisch an. Was bedeutet nachhaltig leben? Und wie macht man das? Und warum? ‘Friday for Future’, minimalist life, ‘white monday’, ökologischer Fußabdruck, Lebensmittelabfälle reduzieren? Bringen wir Licht in den Dschungel – natürlich nicht wortwörtlich, denn der Dschungel ist ja auch in Gefahr!
Begriffsdefinition
Nachhaltig leben bedeutet, dass wir darauf achten, so wenig Ressourcen zu verbrauchen wie möglich. Unsere Art (homo sapiens, wobei sapiens ‘einsichtig’ bedeutet) sollte in der Lage sein, verantwortlich zu handeln und sich zu fragen: “Wie können Lebensmittelabfälle vermieden werden?” Unsere Art bevölkert beinahe jede Klimazone dieses Planeten und vermehrt sich überproportional gegenüber anderen Säugetieren, weil wir anpassungsfähig sind. Mit diesem Vorteil geht Verantwortung einher für den Rest der Schöpfung, denn wir sollen uns die Erde nicht untertan machen, sondern auf sie achtgeben.
Viele Aktionen auf der ganzen Welt werden von mehr oder weniger uneigennützigen Organisationen durchgeführt, dabei könnte es so einfach sein, denn: packte sich ein jeder an der eigenen Nase, bräuchten wir keinerlei Aktionen, bei denen immer die Gefahr besteht, dass sich jemand bereichert. Das umsichtige Einkaufen von Lebensmitteln und somit die Vermeidung von Lebensmittelabfällen gehören zu den Dingen, die jeder unmittelbar beeinflussen kann.
Was machen wir aus dieser Information?
Wir brauchen Nahrung zum Leben, so wie Luft zum Atmen. Diese kaufen wir ein. Die Wenigsten in der westlichen Welt bauen alles, was sie benötigen, selbst an. Wie kann man Lebensmittelabfälle vermeiden?
Wir gehen in den Supermarkt und können hier schon Eines tun: nicht hungrig einkaufen gehen und immer eine Liste schreiben. Nichts kaufen, was nicht auf der Liste steht! Oder wir gehen nicht in den Supermarkt, sondern zum Bauern oder zum Wochenmarkt, wo Lebensmittel ohne Verpackung verkauft werden.
Als nächstbestes können wir den Supermarkt auswählen, zu dem wir gehen, denn wer weniger kauft, kann die ‘Ausrede’, dass manche Supermärkte so teuer sind, nicht mehr wirklich für sich nutzen. Und auch seitens der Supermärkte gibt es einiges, was sie machen können, um nachhaltiger zu sein. Hier sind einige Beispiele:
- Die REWE Supermärkte geben seit 2016 keine Plastiktüten mehr an den Kassen aus . Damit spart das Unternehmen 140 Millionen Plastiktüten jährlich ein.
- Der EDEKA Markt in Wunstorf ist schon lange ein Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit. Schon im Jahre 2009 installierte der Marktinhaber ein Blockheizkraftwerk. Mittlerweile werden im Durchschnitt 40 Prozent des Strombedarfs des Edeka Marktes über die beiden Blockheizkraftwerke und die Solaranlage generiert.
- Aldi Süd wurde 2021 als ‘Green Brand’ ausgezeichnet. Der Discounter handelt bereits seit 2017 klimaneutral, es gibt dort immer mehr Bioprodukte zu kaufen und auch Aldi’s Zukunftspläne sind grün. Der Verbraucher hat die Macht – nutzen wir sie!
Weniger kaufen ist auch außerhalb des Lebensmittel Einkaufs ein gutes Vorhaben. Brauchen Sie den fünften Polyester Pullover von Primark wirklich? Wäre es nicht besser (für Ihre Haut, die Umwelt und die Menschen, die in der Produktion von Kleidung tätig sind), wenn Sie stattdessen nur zwei Pullover hätten? Diese sind aus Wolle (oder einem anderen nachhaltigen Material), vielleicht sogar selbst gestrickt.
Lebensmittel und das MHD
In Deutschland werden viele Lebensmittel mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) oder einem Verbrauchsdatum gekennzeichnet. Die meisten Lebensmittelabfälle entstehen, weil viele Menschen denken, das MHD bedeute, man könne die Lebensmittel danach nicht mehr verwenden.
Das MHD bedeutet jedoch nicht, dass man das Produkt nicht am nächsten Tag auch noch genießen kann oder auch eine Woche später. Bei manchen Produkten sogar Monate später. Das MHD ist nur eine Vorsichtsmaßnahme, nach dessen Erreichen sollte man die Ware eingehend prüfen, bevor man sie zu sich nimmt. Das bedeutet ganz konkret: Nicht alles wegschmeißen, nur weil es über dem MHD ist!
Fazit
Was kann der Einzelne tun?
- Kaufen Sie nur ein, was Sie auch wirklich benötigen (das ist die beste Methode um Lebensmittelabfälle zu vermeiden)
- Kaufen Sie in Geschäften ein, wo umweltfreundlich gehandelt wird und nachhaltige Produkte angeboten werden
- Entscheiden Sie sich für das Bioprodukt, wenn Sie die Wahl haben
- Verschenken Sie Lebensmittel, die Sie nicht essen werden an Bedürftige
- Prüfen Sie Lebensmittel, bevor Sie sie wegwerfen – ein abgelaufenes MHD heißt nicht, dass die Ware verdorben ist!
- Stecken Sie nicht den Kopf in den Sand, leisten Sie Ihren Beitrag zum Wohle aller
Zum nachhaltigen Leben gehört natürlich mehr als nur das Vermeiden von Lebensmittelabfällen oder das Partizipieren an Umweltaktionen. Das Buch: ‘Zero Waste Home – Glücklich leben ohne Müll’ von Bea Johnson ist ein Quell guter Ideen.
Anmerkungen